2016

Weihnachtscafé 2016

Das diesjährige Weihnachtsfest feierten wir wieder am 10.12.2016 im „Integral – Begegnungszentrum“ an der Weberwiese. Die Saalkapazität war durch die Besucheranzahl ausgelastet, was für die Beliebtheit unseres Jahresabschlussfestes spricht. Und auch diesmal wurden wir nicht enttäuscht. Eröffnet wurde unser „Cafè“ bei Kaffee, Kuchen, Obst und Gebäck durch das Saxophonquartett „Vom Winde verweht“ in der Besetzung von Jacques Rufet (Tenorsaxophon), Christine Busch (Baritonsaxophon). Antje Jeckstädt (Altsaxophon), Martin Schuster (Sopran- und Altsaxophon). Gespielt wurde ein Potpourri aus lateinamerikanischer Musik, Volkstänzen des Balkans, Musik des Mittelalters und Swing. Den Höhepunkt des Nachmittages bildete der Zauberer und Magier Benjamin Berger - „Ben Blu“ mit seiner Assistentin. Er hat uns mit seiner Moderation und Magie wahrhaftig traumhaft verzaubert. Die Stimmung war prächtig und das „Café“ schloss mit dem Singen des Aphasiker-Chores unter der Leitung von Wolfgang Böhmer ab.

Einen herzlichen Dank an alle Mitwirkenden, vor allem an André Laqua, dem Organisator und der guten Seele des Ganzen, für den gelungenen Nachmittag.

Christa Carl

Projektbericht über die Reise der Mitglieder des Aphasie Landesverbandes Berlin e.V. (ALB) nach Salem in der Mecklenburgischen Schweiz vom 23. bis 26.9.2016

Am 23. September um 9 Uhr startete unsere Exkursion. Treffpunkt war vor dem Reisebüro für barrierefreies Reisen der Fürst-Donnersmarck-Stiftung in der Blissestraße/Ecke Wilhelmsaue in Berlin. Wie jedes Jahr war unser Reiseveranstalter das Reisebüro, Frau Christine Busch, und wir fuhren mit dem Busunternehmen für barrierefreies Reisen „Uhlenköper-Reisen“ aus Uelzen und dem Fahrer und Historiker Herrn Andreas de la Chevallerie.
Herr Chevallerie wusste uns unterwegs viel Interessantes zu berichten.   Der Bus stand uns während der gesamten Reise vor Ort zur Verfügung.
An Bord waren 24 Aphasiker mit Angehörigen, davon 4 Aphasiker im Rollstuhl. Während unserer ganzen Reise herrschte in der besuchten Region ein herrliches Spätsommerwetter.

Am Anreisetag war unser erstes Reiseziel die Stadt Neubrandenburg. In einer zweistündigen Stadtführung erfuhren wir viel Wissenswertes. Neubrandenburg wurde im Jahre 1248 gegründet. Kurz vor Ende des 2. Weltkrieges wurde die Stadt ein Opfer von Zerstörung und Brandschatzung, welches die historische Altstadt zu mehr als 80% vernichtete. Trotzdem sind einige Bauwerke noch bis heute erhalten geblieben, beziehungsweise zum Teil wieder aufgebaut worden. Neubrandenburg nennt man die Stadt der 4 Tore: Treptower Tor, Stargarder Tor, Neues Tor und Friedländer Tor.

Wir besichtigten die mittelalterliche Wehranlage mit der Stadtmauer, den 4 Toren und dem Wehrturm. Eine zerstörte und wieder aufgebaute Kirche wird heute als Konzertkirche genutzt. Hier spielen namhafte Orchester und Solisten aus vielen Ländern.

Die Stadt liegt am Tollensesee, der als Urlaubsregion genutzt wird.

Nach einem Mittagsimbiss fuhren wir weiter nach Salem, am Kummerower See gelegen, dem Ziel unserer Reise. Im Ferienland Salem,  der barrierefreien Kolping-Familienferienstätte, waren wir vorzüglich untergebracht.

Am ersten Abend gingen einige von uns noch im See baden. Nach dem Abendessen saßen wir in der Bar gemütlich beisammen.

Am 2. Tag fuhren wir zur Barlachstadt Güstrow. Ernst Barlach war ein bedeutender deutscher Bildhauer, der besonders durch seine Plastiken aus Holz und aus Bronze bekannt wurde. Er lebte von 1870 bis 1938. Wesentliche Teile seines Nachlasses werden heute durch die Ernst-Barlach-Stiftung in Güstrow aufbewahrt. Je ein Teil befindet sich in seinem Atelier am Inselsee, in der Gertrudenkapelle und im Güstrower Dom. Der Dom ist ein absolutes Highlight der Stadt. Nach einer wunderbaren Orgelmusik erklärte unsere Stadtführerin uns viele interessante Details, unter anderem den Zweitguss der Bronzeplastik „Der Schwebende“ von Ernst Barlach.

Nach einem Mittagsimbiss am Markt besuchten wir noch das Krippenmuseum in der Heilig-Geist-Kirche. Es zeigt gesammelte Weihnachtskrippen mit fast 600 Exponaten aus 70 Ländern der Erde. Die Ausstellung ist zauberhaft. Aus Platzgründen kann immer nur ein Teil der Sammlung ausgestellt werden. Ein nochmaliger Besuch lohnt sich deswegen.

Danach fuhren wir zurück nach Salem, wo wir nach dem Abendessen wieder alle gemütlich beisammen saßen.

Ziel unseres 3. Reisetages war die Stadt Waren an der Müritz. Die Müritz ist der größte Binnensee Deutschlands.

In Waren  besuchte ein Teil unserer Reisegruppe das Natur-Erlebniszentrum Müritzeum. Waren liegt am Tor zum Müritz-Nationalpark. Und dieses Stück Natur,  den Wald mit seiner Tierwelt und die Tierwelt des Müritzsees unter Wasser können die Besucher im Müritzeum hautnah erleben.

Die übrigen Reiseteilnehmer unternahmen während dieser Zeit einen Stadtbummel. Am Nachmittag fanden wir uns alle zusammen zu einer Dampferfahrt auf dem Müritzsee. Vorbei ging es unter anderem an dem Ort Klink mit dem Schloss Klink, das jetzt als Hotel genutzt wird, nach Röbel, wo unsere Fahrt leider nach 1,5 Stunden schon endete. Zurückgekehrt nach Salem, nutzten einige  den letzten Abend wiederum zum Baden im See und anschließend zu einem Kegelabend und anderen Geselligkeiten.

Am 4. Tag bestiegen wir mit Gepäck unseren Bus und mussten Abschied nehmen von diesem schönen Ort. Die Fahrt führte uns nach Feldberg, einem Ort der Feldberger Seenlandschaft. 1996 erhielt die Feldberger Seenlandschaft den Status eines Naturparks. Hier in Feldberg besuchten wir die Klinik am Haussee. Die Klinik wurde in der heutigen Form 1998 wieder hergestellt. Nach einem Mittagsimbiss führte uns die Wellness-Therapeutin Frau Dorina Hess durch den Garten mit einer Kneipp-Anlage und durch einige Klinikräume.

Dann besuchten wir die Neurologische Abteilung der Klinik. Die Sprachtherapeutin Frau Knirk führte uns in einen Vortragsraum, wo wir ihren Ausführungen zur Gruppentherapie bei Aphasie lauschten.

Sie berichtete in einem Lichtbildervortrag über Methoden, wie man dadurch Rückzugsstrategien der Aphasiebetroffenen entgegen wirken kann. Die Gruppentherapie ist dazu eine bewährte Methode. In Bildbeschreibungen „Kognitives Training-professionell“ aus dem Memo-Verlag kann man dazu viele Anregungen finden. Das ist für Therapeuten und besonders für Selbsthilfegruppen sehr hilfreich. Frau Knirk hat das anschaulich dargestellt. Anschließend beantwortete Frau Knirk unsere Fragen. Der Besuch des Kurparks, auch am Haussee gelegen, beendete unseren Aufenthalt in Feldberg.

Danach fuhren wir nach Berlin zurück.

Unser Dank gilt wie jedes Jahr allen Helfern und Rollstuhlschiebern unserer Reisegruppe.


Margaret Voigt                                                                                                   30.09.2016
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